Fraubrunnen

Baugruppe G (Fraubrunnen, Limpach, Dorf)
Beschreibung
Ackerbauerndorf am Fuss einer leichten Geländeterrasse mit Strassenspinne im Zentrum. Fast alle (meist bäuerlichen) Bauten sind mit der Firstrichtung längs zum Tal von O nach W ausgerichtet. Der Mittelpunkt des Ortes ist der vorzügliche Dorfplatz, wo sich die Bebauung verdichtet. Er wird von einem stattlichen Bauernhaus (Chilchrain 1) als Kopfbau u. einem ausgezeichneten Jurasteinbrunnen dominiert. Neben weiteren qualitätvollen Bauernhäusern, insbesondere stirnseitig ein reicher Ständerbau (Nr. 2), definiert auch die Wirtschaft zum Kreuz (Bätterkindenstrasse 5) den Platz. Nach O schiebt sich der Rösslistock (Nr. 4) in den Strassenraum u. bildet den räumlichen O-Abschluss des Dorfkerns. Eine anschliessende Wiese mit Obstbäumen, die bis an die Strasse reichen, lässt die alte Käserei (Nr. 6) besonders stattlich erscheinen. Eine starke Biegung der Strasse schliesst den Raum gegen W ab. An der Mülchistrasse folgen weitere Ständerbauten mit geschnitztem Fassadenschmuck. Am südl. Bebauungsrand liegt in einer Wegkurve die Kirche von 1808 (Chilchrain 15). Der schmale Weg führt zuerst leicht, dann steil auf ein kleines Plateau. Bereits erhöht bilden 2 Bauernhäuser unterhalb der alten Kirchhofmauer den Auftakt zum Kirchbezirk. Die Verbindung zu den sakralen Bauten stellt ein Ofenhausspeicher (Chilchrain 9a) her. Durch seine Stellung verleiht er dem Vorplatz des Pfarrhauses (Chilchrain 9) hofähnlichen Charakter. Das Pfarrhaus liegt zu Füssen der hohen Friedhofmauer u. orientiert eine Längsfassade nach N zum Dorf, die andere zum Garten Richtung S. Die Kirche, eine der wenigen klassizistischen Kirchenbauten des Kantons, ist eingebettet in den Friedhof u. steht sehr markant in wahrzeichenhafter Position auf dem Geländevorsprung, allseitig vom weitem sichtbar. Ein kleines baumbestandenes Tobel trennt den Kirchbezirk topografisch von den Bauernhäusern mit altem Schulhaus (Nr. 7) an der ansteigenden Bürenstrasse, das durch seinen hohen Kellersockel mit Freitreppe besonders markant in Erscheinung tritt. Für die Siedlungsgeschichte von Limpach von besonderem Interesse ist die Ortserweiterung in der Ebene nördl. des Dorfkerns. Die geschlossene Taunersiedlung an der Moosgasse wurde zum grossen Teil nach einem Brand von 1836 wieder aufgebaut. Im Vergleich zur übrigen Dorfbebauung handelt es sich hier um eher kleine, firstparallel errichtete Riegbauten mit nach W bzw. O orientierten Wohntrakten. Vom unbebauten, westl. Dorfrand her zeigt sich die kleinräumige Siedlung besonders spannungsvoll. Limpach ist im Kern u. an den Ortsrändern bemerkenswert intakt geblieben u. daher eines der besterhaltenen der stattlichen Dörfer der Region. Hervorragendes inneres Ortsbild dank ausserordentlichem Baubestand, der von Bäumen, gepflegten Bauerngärten, Wiesland u. mehreren ausgezeichnete Kleinbauten durchsetzt ist. Das äussere Ortsbild besticht durch die markante Silhouette von der Ebene her gesehen.
Einzelobjekte
Inkraftsetzung
04.12.2019