Langenthal

Baugruppe A (Langenthal, Langenthal, Ortszentrum)
Beschreibung
Die Kleinstadt Langenthal liegt am Unterlauf der Langete, die die Erscheinung des Ortskerns massgebend mitprägte. Die Baugruppe umfasst die historische Bebauung beidseits der Langete und beinhaltet die wichtigen Strassenzüge Markt-, Spitalgasse und den nördl. Teil der Farbgasse. Der heterogene Baubestand setzt sich aus Wohn- und Geschäftshäusern vorwiegend aus dem 19. und 20. Jh., Gewerbebauten aus dem19. Jh. und aus einer Ansammlung öffentlicher Gebäude aus dem 1. Drittel 20. Jh. zusammen. Rückgrat der alten Bebauung bildet die Marktgasse mit ihrem leicht geschwungenen Verlauf. Die Gasse wird von beinahe geschlossenen Hauszeilen gefasst, auf der Langetenseite mit gerader, auf der Gegenseite mit gestufter Bautenflucht. Der städtisch geprägte Baubestand entstammt vorwiegend dem 19. und 20. Jh. Neben dem auffälligen, grosszügig und differenziert gestalteten Gassenquerschnitt mit der tiefliegenden, gepflästerten Strasse und den markanten, einzigartigen Hochtrottoirs, ist vor allem die Kreuzung im Zentrum mit den 4 eckpfeilerartigen Gebäuden (Bären, Choufhüsi, Bank und sogenanntem Reberhaus), dem Brunnen und der flankierenden Platane zu erwähnen. Im NW schliesst die Strassengabelung Aarwangen-Bahnhofstrasse an. 2 herrschaftliche Bauten aus der M. bis E. 18. Jh. bezeichnen den Übergang zwischen der geschlossenen und der offenen Bebauung und bilden gleichzeitig ein räumliches Scharnier in der Achse der Aarwangenstrasse (Bahnhofstrasse 11 und 13). Das ehem. Postgebäude von 1934 und das Warenhaus von 1957 stehen dominant und als charakteristische Vertreter ihrer Bauzeit gegenüber. An der Spital- und Farbgasse befindet sich das ehem. Handwerker- und Krämerviertel ? das einzige einigermassen zusammenhängende, erhaltene Gewerbequartier des ehem. Grossdorfes. Das recht heterogene Strassenbild enthält neben Teilen grossstädtisch anmutender Blockrandbebauung dörflich geprägte Hauszeilen. Trauf- und giebelständige 2- bis 3-geschossige Bauten, oft mit Rieg und Ründi, bilden einen gassenartig geschlossenen Raum. Am Sagibach sind unterschiedliche Gewerbebetriebe aufgereiht, die ein räumlich verschachteltes Geviert bilden. Um das noch weitgehend offen fliessende Gewässer bildete sich im 19. Jh. ein System von Hinterhöfen und Durchgängen, die von Klein- und Anbauten unterschiedlicher Zeitstellung begrenzt werden. Der malerische räumliche Aspekt mit spannungsvollen Durchblicken wird gefestigt durch qualitätvolle Einzelbauten. Im S der Baugruppe rahmt eine Ansammlung qualitätvoller, öffentlicher Gebäude ländlicher Prägung den Platz, der sich an der Stelle früherer Hofstätten bildete. Dominierend ist die Markthalle von 1903. Die 1908 hierher versetzte Reithalle und das 1930 errichtete Feuerwehrmagazin definieren den Platz nach O. Die sogenannte Suppenanstalt von 1908 und der Doppelkindergarten von 1936 ergänzen, wie auch das zur Markthalle gehörende ehem. Kontroll- und Waag-Gebäude, die reichhaltige Palette öffentlicher Funktionen am Platz.
Einzelobjekte
Inkraftsetzung
14.10.2019