Köniz

Baugruppe O (Köniz, Liebewil)
Beschreibung
Bäuerlicher Weiler in leicht hügeligem Gelände auf dem Plateau westl. des Mengestorfberges. Relativ lockere Siedlungsstruktur mit mehreren Gehöften u. Nebenbauten. Eine Verdichtung zeichnet sich im Bereich der zentralen Wegkreuzung mit mächtiger Linde ab. Die Siedlung weist eine Windradstruktur aus 3 von der Weggabelung abgehenden Ästen (N, S u. SO) auf. Der nördl. Siedlungsast in ansteigendem Gelände weist eine relativ geschlossene u. gestaffelte Bebauung auf. Er präsentiert sich daher als eine Art dörflicher Kern mit Gassenraum. Die beiden südl. Äste hingegen sind eher locker bebaut u. waren v. a. landwirtschaftlich genutzt. Erst nach 1870 erfolgte der Ausbau einer Verbindungsstrasse nach Thörishaus (W). An dieser Strasse ist die Siedlungsdichte daher geringer. Die Hauptgebäude stehen mehrheitlich traufseitig zur Strasse, bei den Höfen Schöneggstrasse 79 (A. 19. Jh.) u. Liebewilstrasse 164 (1845/1857) sind die dazugehörenden Speicher (Nr. 79a u. 166b) mit den Frontseiten auf das Hauptgebäude ausgerichtet; dazwischen liegen Garten oder Hofraum. Der Weiler zeichnet sich durch die begrünten Freiräume u. Gärten, die alten Pflästerungen, Einfahrten, Brunnen u. Höfe aus. Prägend für das Erscheinungsbild sind auch die grossen, weit herunterreichenden Dachflächen mit Ziegeldeckung. Liebewil hat wie Herzwil (Baugruppe P) durch die Abgeschiedenheit sein ländliches Erscheinungsbild u. die Funktion als bäuerlicher Weiler bis heute bewahren können. Das Ortsbild ist aufgrund der siedlungstypologisch interessanten Windradstruktur u. des guten bäuerlichen Baubestandes aus dem 18. u. 19. Jh. von nationaler Bedeutung.