Jens

Baugruppe A (Jens, Dorfkern)
Beschreibung
Die Baugruppe umfasst den historischen Siedlungskern von Jens, einem in regionaltypischer Lage am Fuss des Jensbergs gelegenen, mittelgrossen Bauerndorf am Rand der Aare-Ebene. Siedlungstypologisch ist Jens eine Mischung von einer Haufendorfbebauung im N-Teil und einer kreuzförmigen Strassendorfbebauung im S-Teil des Dorfkerns. Im N-Teil des Dorfkerns, zwischen dem Hungerberg und dem kleinen Moränen-Ausläufer, dem Oberfeld, liegt in einer flachen Senke das wirtschaftliche Dorfzentrum von Jens. Bäuerliche und kleingewerbliche Riegbauten des 18. und 19. Jh. rahmen den sich zum langgezogenen Dorfplatz weitenden, schwach S-förmigen Strassenraum, der von Gärten, Bäumen und einem Bach möbliert wird. Gegen N wird die Baugruppe durch ein leicht erhöhtes Bauernhaus optisch abgeschlossen. S-seitig bilden die Häuser Nr. 3 und 4 eine ausgeprägte Torsituation zum S-Teil des Dorfkerns. Westl. des Dorfplatzes, am N-Rand des Oberfeld-Moränenhügels verläuft ein beidseitig bebauter Weg (Hinterdorf) mit vorwiegend bäuerlichen, zwischenzeitlich z.T. auch kleingewerblich genutzten Gebäuden, die mehrheitlich aus dem 19. Jh. stammen. Das alte Schulhaus von 1850 bildet dabei funktionell eine Ausnahme und optisch einen Höhepunkt. Die Bauten sind überwiegend in Rieg konstruiert. Der gassenartig geschlossenen Bebauung S-seitig des Wegs stehen zwanglos gestaffelte Bauten gegenüber, die abwechslungsweise durch Gärten und Vorplätze von der Strasse zurückversetzt sind. Im S-Teil des Dorfkerns, an der Einmündung der Moosgasse in die Strasse, die Jens mit Studen, bzw. Merzligen verbindet, entsteht eine ausgeprägte Platz-Situation, deren Mitte durch eine qualitätvolle Brunnen-Anlage markiert wird. Zum Platz giebelständige, mit einer Ausnahme bäuerliche Gebäude, bilden den Rahmen. Den N-Abschluss des Platzes beherrschen ein stattliches Bauernhaus, der Gasthof Bären und das vorzügliche Stöckli östl. davon. 2 über älterem Kern errichtete Bauernhäuser des 20. Jh. flankieren die einmündende Moosgasse. Trotz individueller Fassadengestaltung, die sich insbesondere in den differenziert, die Entstehungsdaten charakterisierenden Ründiformen manifestiert, erscheint der Platz als homogenes Ganzes. Gesamthaft zeichnet sich der Dorfkern von Jens einerseits durch ein durchgehend intaktes inneres Ortsbild aus. Seine typischen Merkmale sind: räumlich geschlossene Gassen und Plätze, die durch eng stehende Häuser gebildet werden, sowie Gärten und Wiesen, die in den Zwischenbereichen bis an die Strassenränder heranreichen. Andererseits bewirkt die im S, W und O nach wie vor grossmehrheitlich unverbaute Umgebung ein intaktes äusseres Ortsbild.