Köniz

Baugruppe R (Köniz, Gasel)
Beschreibung
Am NO-Rand der Talmulde des Gaselmooses gruppieren sich mehrere bäuerliche Gehöfte in leicht erhöhter Lage um 2 Weggabelungen. Hier kommen die beiden Wege von Bern – jener über Schliern, der andere über Schattig Landorf/Moos – zusammen u. trennen sich dann 100m südl. wieder in die Büschigasse, die nach Schlatt führt, u. in die Gaselmattenstrasse Richtung Niederscherli. Letztere war die alte Verbindung nach Schwarzenburg, bevor die Kantonsstrasse 1898-1906 parallel dazu als gerade Strasse angelegt wurde. An diese schmiegte sich dann auch das Trassee der 1907 eröffneten Bern-Schwarzenburg-Bahn. Die Erstellung der Bahnlinie löste eine Siedlungsentwicklung aus, die aber in respektvoller Distanz zu den älteren Bauernhöfen ablief. Die markante Käserei von 1912 im Heimatstil (Gaselstrasse 176), am W-Rand der Baugruppe, vermittelt zwischen der Bahnlinie u. den Bauernhöfen, die meist rechtwinklig zueinander stehen u. durch schöne Stöckli u. Speicher ergänzt sind. Das Stöckli Gaselstrasse 166 zwischen den Weggabelungen soll früher auch die kleine 'Gasel-Wirtschaft' beherbergt haben. Die qualitätvollen Bauernhäuser u. Stöckli stammen meist aus der 1. H. 19. Jh. (Kellertür-Schlusssteine mit den Initialen NS des Steinmetzen Niklaus Scheuner). Der besonders schöne Speicher (Gaselstrasse 157e) mit Inschrift wurde 1772 von Zimmermeister Hieronymus Hugi errichtet. Auch das Bauernhaus Mattenhausweg 19 von 1765 an der NW-Ecke der Baugruppe stammt von ihm. Die Baugruppe wird auf der N-Seite durch den Hangfuss begrenzt. Die Gaselstrasse steigt dort in Form eines Hohlweges auf eine höhere Geländeterrasse hinauf u. führt dann geradewegs nach Gasel.