Muri bei Bern

Baugruppe A (Muri, Zentrum)
Beschreibung
Das Zentrum von Muri ist eine grüne Insel mit gutem Bau- und Baumbestand. Auf dem sanften Hügel steht das Schloss in einem Park, der 1851-54 gestaltet wurde. Das Schloss stammt urspr. aus dem 16. Jh., wurde aber 1758 auf den Grundmauern neu aufgebaut. Es betont die Hügelkante auf der SW-Seite. Auf der NW-Seite begrenzt ein langer, schmaler Flügel bestehend aus Zythüsli, Orangerie und altem Eckturm die Schlossterrasse, die als Eingangshof dient und den Blick in die Berge freigibt. Urspr. versperrte das Pfarrhaus den Ausblick, weshalb es 1852 abgerissen und südl. der Thunstrasse neu errichtet wurde (Nr. 96, ausserhalb Baugruppe). Am S-Fuss des Schlosshügels steht die Kirche mit altem Friedhof. Die östl. Wiese war urspr. die Pfrundmatte. Die Ökonomiegebäude des Schlosses liegen auf der Schattenseite des Schlosshügels, wobei die zum Wohnhaus umgebaute grosse Scheune den Park abschliesst. Ein Pförtnerhaus markiert den Eingang zum Schlossareal unmittelbar an der zentralen Strassenkreuzung, die durch den historischen Gasthof Sternen dominiert wird. Gegenüber dem Gasthof steht das sogenannte Weinheimerstift, das seit dem 16. Jh. mehrere Bauphasen erlebte. Urspr. war es der Hauptbau des Hubelgutes, am Anfang des Eggwegs steht noch das dazugehörende Stöckli. Unmittelbar westl. des Weinheimerstifts begrenzt ein ehem. Gärtnerhaus mit Rossstall und Kutschenremise mit seinem Volumen die Baugruppe. Es gehört aber eigentlich zum extravaganten Chalet oberhalb des Parks auf der W-Seite (nicht in Baugruppe, weil abgesetzt und nicht zum historischen Kern gehörend). Die ehem. Villa Favorite mit Kern von 1682 und das Lehrerstöckli von 1843 (auch über älterem Kern) bilden unweit der Kirche, jedoch auf der S-Seite der Thunstrasse, den südl. Rand der historischen Baugruppe. Abgesehen vom Schloss erhält die Baugruppe durch die gewaltige Baumkulisse bei der Abzweigung nach Gümligen vor dem Gasthof Sternen und durch die Verengung der Thunstrasse bei der Kirche eine sehr spezielle Identität.