Aarberg

Baugruppe A (Aarberg, Altstadt)
Beschreibung
Aarberg weist eine ovalförmige, um 1220 gegründete Stadtanlage auf, die in der heute noch erhaltenen Form spätestes nach den beiden Stadtbränden von 1419 und 1477 entstanden ist. Die auf einem Molassehügel gelegene Stadt wurde urspr. inselartig von der Aare umflossen und zusätzlich von einer Mauer und einem Graben umgeben. Die spätmittelalterliche Anlage zeichnet sich durch ihren weiträumigen Platz mit 2 klassizistischen Brunnen aus. Er wird von 2 längsseitigen, von Brücke zu Brücke durchgezogenen Gebäudefluchten und von 2 kurzen, schmalseitigen Häuserzeilen umgeben. Die dem Platz zugewandten Fassaden stammen meist aus dem 18. bis 19. Jh. Die Sandstein- oder Putzfassaden werden durch kräftig vorspringende Vogeldielen abgeschlossen. Als Beispiele für die grosse Varietät der Fronten seien die Barockfassade von 1783 (Stadtplatz 5) und die klassizistische Front des 1817 erb. Rathauses (Nr. 26) erwähnt. 1858 brannte ein Teil der Gebäude der nordwestl. Häuserzeile nieder. Einige Fronten haben den Brand überstanden, andere (wie die Nrn. 36, 38, 40) wurden gänzlich neu errichtet. Der historistischen Bauweise um 1900 verpflichtet ist die ehem. Amtsersparniskasse, erb. 1903/04 (Nr. 46) und der markante Eckbau von 1905. Das Gebäude Nr. 58 und der Kopfbau der nordwestl. Gebäudezeile sind beide Vertreter des Heimatstils (erb. 1913/14). Die in der SW-Ecke des Städtchens stehende, spätgotische Kirche mit 1526 datiertem Turm stammt weitgehend aus dem Jahr 1575. Das 1608?10 neu erbaute Amtshaus (ehem. Sitz des Landvogts) ist der einzige giebelständige Bau in der südöstl. Häuserzeile. Neben dem mächtigen Hotel Krone mit seiner 12-achsigen Platzfront gehört der markante, am nordöstl. Stadteingang stehende ?Falken? zu den beiden historischen Gasthäusern. Die 1566?69 erbaute Holzbrücke ist ein Hauptwerk des bernischen Brückenbaus und das Wahrzeichen von Aarberg. Der Graben der ehem. Befestigungsanlage bildet einen wichtigen Grüngürtel im Rückraum der Häuser. Die einzigartige Altstadt ist von nationaler Bedeutung.