Lyss

Der Marktpatz, urspr. ein Strassenraum entlang des Schlattbachs, wurde mit dem Ausbau der Strasse von Aarberg über Lyss nach Büren 1749-57 wichtiger. Davon zeugt der Neubau des Gasthofs Kreuz (Weisses Kreuz) von 1779 in der Nähe der Brücke (siehe BG A). Mit der Aufwertung der Hinteren Gasse zur Hauptstrasse Richtung Bern, mit dem Bau der Bahnhofstrasse um 1864 und mit der Verlegung des Postlokals 1871 neben das Hotel Kreuz wurde der Marktplatz in der Bedeutung als zentrale Querverbindung noch verstärkt. Die Bauernhäuser wichen den Geschäftshäusern. Kurz nach 1900 wurde der Schlattbach zugedeckt und eine Baumallee gepflanzt. Damit wurde der Marktplatz zum kurzen Boulevard. Die Aufstockung des Hotels Weisses Kreuz 1914 im Heimatstil mit Vollwalmdach und Quergiebel gab die Formensprache für die später umgebauten Geschäftshäuser am Marktplatz vor. Der Marktplatz wird auf der O-Seite über den Hirschenplatz erschlossen. Dieser wurde zur zentralen Drehscheibe in Lyss. Den Namen erhielt er vom Hotel Hirschen (erb. um 1860), der durch den südl. Vorbereich die urspr. Strassenkreuzung (heute Kreisel) zu einem Platz erweiterte. Gegenüber bilden die ehem. Weinhandlung mit Ecktürmchen von 1902 und das ehem. Kaufhaus ?Louvre? von 1890 mit prägnantem Querfirst eine Torsituation für die Bernstrasse. Sie bleibt seit der Jahrhundertwende unverändert. Die Wohn- und Geschäftshäuser dahinter (Hauptstrasse 5 und 8), ebenfalls aus der Zeit kurz vor 1900, sind vom Hirschenplatz aus wegen Spitzgiebel und auffällig gestaltetem Eckeingang gut wahrnehmbar. Ähnlich versucht auch das Wohn- und Geschäftshaus Bielstrasse 1 durch den Erker und den Eckeingang am Platz teilzuhaben. Dadurch wird der Einflussbereich des Hirschenplatzes nach S und N erweitert.