Oberdiessbach

Baugruppe C (Oberdiessbach, Oberdiessbach, Dorf)
Beschreibung
Die zwischen 1854 und 1863 zur Staatsstrasse ausgebaute Achse Thunstrasse - Burgdorfstrasse bildet heute die dominierende Verkehrsader des Dorfes. Im Bereich der Kirche liegt der alte Dorfkern. Die Kirche steht leicht erhöht in einem von einer Mauer umschlossenen Kirchhof. Schräg gegenüber steht der Gasthof Löwen (Burgdorfstrasse 5/7) hart an der Strassenkante. Die dichte Strassenbebauung besteht mehrheitlich aus Gebäuden des 19. Jh. Entlang der Thunstrasse folgen die Bauten dem leicht gekurvten Strassenverlauf, wodurch sich eine Abfolge verschiedenartiger Strassenräume ergibt. Thunstrasse 7 und 8 bilden eine Torsituation zum inneren Dorfkern. Nördl. der Kirche folgt eine recht homogene, für das späte 19. Jh. charakteristische Bebauung aus mehrheitlich 2-geschossigen, traufständig zur Strasse angeordneten Riegbauten. Südl. und nördl. des Kirchhofs zweigen die beiden Arme der Kirchstrasse ab. Am nördlichen Arm befindet sich das Pfarrhaus und das Kirchgemeindehaus. Die beiden Arme vereinigen sich auf der O-Seite des Kirchhofs, wo dann die Kirchstrasse gegen O durch eine dichte Bebauung hindurch den Hang ansteigt. Sie ist die historische Hauptgasse des Dorfes und stellt eine bemerkenswerte räumliche Einheit und einen Ortsteil mit eigenständigem Charakter dar. Wohn- und Gewerbehäuser, vorwiegend aus dem 18. und 19. Jh., bilden einen geschlossenen, kleinstädtisch anmutenden Gassenraum; besonders eindrücklich ist die Aufreihung der Ründifassaden in der N-Zeile. Die Kirchgasse mündet in eine platzartige Strassenkreuzung. Der südl. Ast der Schulhausstrasse führt in einer S-Kurve zur Schlossstrasse. Die Schlossstrasse folgt dem linken Ufer des Diessbachs und verläuft südlich des alten Dorfkerns parallel zur Kirchstrasse. Die Bebauung besteht vorwiegend aus Gewerbebauten, die teilweise direkt auf den Diessbach bezogen sind, z.B. die ehem. Knochenstampfe und Tuchhandlung Schulhausstrasse 2/2A) und die ehem. Gerberei, Färberei oder Bleicherei, Schlossstrasse 5). Ältester Bau der Gruppe und eines der prägendsten Gebäude im alten Dorfkern ist das wohl ins 16. Jh. zurückgehende Wohn- und Gewerbehaus Schlossstrasse 9. Innerhalb der Baugruppe stellen die repräsentativen Gebäude der Fell- und Lederhandelsfirma Neuenschwander ein architektur- und lokalgeschichtlich bedeutendes Ensemble dar (Schlosstrasse 10/10A u. Schulhausstrasse 1). Entlang der Schlossstrasse sind die Bauten locker angeordnet. Grössere Freiräume und torartige Situationen folgen einander im rhythmischen Wechsel. Schlossstrasse 4 und 5 bilden eine Verengung und begrenzen O-seitig den Platz, der an der Kreuzung mit der Burgdorfstrasse/Thunstrasse den Auftakt der Schlossstrasse macht.
Einzelobjekte
Inkraftsetzung
04.12.2019