Oberbipp

Baugruppe A (Oberbipp, Dorf)
Beschreibung
Die Baugruppe umfasst den alten Dorfkern von Oberbipp, einem am Jurasüdfuss gelegenen Hafendorf mit 2 senkrecht zueinander verlaufenden Siedlungsästen. Der eine Siedlungsast verläuft entlang dem Mühlebach von NW nach SO. Die Mehrheit der Bauten an dieser Dorfachse wird gebildet von Bauernhäusern aus der 1. H. 19. Jh., die z.T. auf Vorgängerbauten zurückgehen, die häufig durch Brand zerstört worden waren. Die in O-W-Richtung stehenden Bauten bestimmen das Strassenbild durch ihre giebelseitigen Brandmauern, oft unverputzte Bruchsteinfassaden. Ausser Bauernhäusern umfasst die Baugruppe mehrere Speicher und Kalksteinbrunnen. Der zwischen Stein- und Schmiedegasse offen geführte Bach wird von Gärten flankiert. Dadurch entsteht ein idyllischer, begrünter Binnenraum, der durch einen kleinen Speicher und das Buchistöckli bereichert wird. Den Kern des Siedlungsastes bildet der Dorfplatz vor dem Restaurant Bären. Der 2. Siedlungsast erstreckt sich vom Dorfplatz in östl. Richtung und findet ihren Abschluss beim Bauernhaus Industriestrasse 3 mit dem dazu gehörenden Speicher. Er umfasst die Strassenbebauung der Obisgasse, welche mehrheitlich aus Bauernhäusern besteht, sowie deren Rückräume, in denen mehrere Speicher anzutreffen sind. Im Unterschied zum Siedlungsast entlang des Mühlebachs stehen die meisten der Bauernhäuser traufständig zur Strasse. Diese Tatsache ergibt sich primär aus dem Verlauf der Obisgasse, da sich die Häuser in der traditionellen O-W-Ausrichtung befinden und schmalseitig durch massive Wetterwände abgeschlossen werden. Der Strassenraum wird durch mehrere laufende Brunnen bereichert. Im N der Baugruppe befindet sich der 1787/88 einheitlich gestaltete Kirchenbezirk, der älteste Siedlungsbereich von Oberbipp, an dem sich urspr. eine römische Villa und später der Vorgängerbau der heutigen Kirche befanden. Das ansteigende Gelände wird durch die Kirchmauer in einen höher gelegenen Teil mit der Kirche und einen tiefer gelegenen mit dem Pfarrhausgarten gegliedert. Optisch trennend wirkt das dazwischenliegende, ehem. Ofen- und Waschhaus, das sich an die Kirchmauer anlehnt. Zur Kirchgasse hin wird das Anwesen durch die alte Bruchsteinmauer begrenzt. Die NW-Ecke des Pfarrhausgrundstücks wird durch einen Gartenpavillon gebildet, der den Zugang zum Kirchhof bildet. Der Dorfkern von Oberbipp stellt eines der besterhaltenen ländlichen Ortsbilder der Jurasüdfussregion dar.