Muri bei Bern

Baugruppe D (Muri, Schloss Gümligen, Hofgut und Dorfkern)
Beschreibung
Das Schloss Gümligen wurde 1736-39 anstelle des Vorgängerbaus westl. des alten Dorfkerns an einem Südhang errichtet. Es steht auf grossen Terrassen und ist in das orthogonale System der Gartenanlage eingebunden. Auf der O-Seite führt eine Allee auf einer langen Geländeterrasse zu einem Wasserbecken, das durch eine Gloriette gerahmt ist. Am Anfang der Allee steht auf der N-Seite ein Wohnhaus mit barockem Mittelteil, der urspr. die Fassade des Poulaillers war. Auf der W-Seite wurde die Orangerie ebenfalls zu einem Wohnhaus umgebaut. Nahe beim Eingang zum Schlosspark stand eine der beiden Schlossscheunen, die 1903 abbrannte. Der erhaltene Wohnteil wurde zum Wohnstock umgebaut und an der Stelle des Ökonomieteils kam ein separates herrschaftliches Wohnhaus zu stehen. Ein schönes Schmiedeeisentor in der Kurve am Ende der Dorfstrasse signalisiert den Eingang zum Schlosspark. In dieser Kurve steht der ehem. Gasthof Mohren aus der M. 18. Jh., der in der Nachfolge des Schlosses errichtet wurde. Von W herkommend, bilden die Kirche von 1954 und das Schulhaus 1821/22 mit angebautem Stöckli den Auftakt zu diesem historischen Dorfzentrum. Vor dem Schulhaus führt die Vordere Dorfgasse, nach dem Gasthof die Hintere Dorfgasse hinunter zum Hofgut, erbaut 1741-45. Dieses gehört zu den kostbarsten Schöpfungen des bernischen Spätbarocks. Aussergewöhnlich ist die scheinplastische Fassadenmalerei an der Eingangsfront. 2 Pavillons rahmen den Eingangshof. Auf der S-Seite gibt es 2 Gartenterrassen: Jene vor der Front des Landsitzes ist mit Obelisken ausgestattet, die andere vor der Orangerie weist eine Rundpromenade in konzentrischen Baumreihen und grosse Sandsteinfiguren auf. Die ältere Scheune schneidet in das Volumen der Orangerie. Zum Hofgut gehören auch ein Speicher und ein Stöckli auf der N-Seite des Landsitzes. In Form von eher kleinen Baukörpern verbinden sie das Hofgut mit Bauten des historischen Dorfzentrums.