Oberburg

Baugruppe G (Oberburg, Freudigen)
Beschreibung
Der auf einer Geländestufe über dem Luterbachtal gelegene Hof Freudigen ist der wohl anspruchvollste Einzelhof der Gemeinde überhaupt. Bauherr des 1852 entstandenen Bauernhauses (Lauterbachstrasse 33) und des Wohnstockes (Lauterbachstrasse 35, um 1860/70) war der Grossbauer Christian Schertenleib, der im Schachen von Oberburg die beiden Mühlen erbauen liess und am Bau des Gasthofes Bären beteiligt war. Die Bauern von Freudigen gehörten aber zweifellos bereits vorher zu den führenden Familien; der Steinspeicher von 1708 (Lauterbachstrasse 33B) mit reichen Malereien belegt dies anschaulich. Der herrschaftliche Anspruch der Gruppe spiegelt sich in ihrer orthogonalen Anlage. Zudem wurde das Gelände teilweise aufgeschüttet; das Bienenhaus (Lauterbachstrasse 33C) in der NW-Ecke des Bauernhausgartens markiert den Eckpunkt der künstlichen Terrasse. Das durch Schertenleib neu erbaute Ensemble von Bauernhaus und Stock mit Vorplatz und Garten wird deshalb nicht nur durch den schmalen Fahrweg von den übrigen Gebäuden, einem Wagenschopf des 19. Jh. und dem bereits genannten älteren Speicher, getrennt, sondern erhebt sich auch leicht über diese. Durch die beiden Bauten wird man zudem gezwungen, den Innenraum der Gruppe mit der überwältigenden Fassade des Stockes von "unten", d.h. von W her zu betreten, was deren monumentale Wirkung noch steigert.