Lauterbrunnen
Baugruppe I (Lauterbrunnen, Station Eigergletscher)
Beschreibung
Die Siedlung Eigergletscher wirkt von S u. W vor allem durch die hierarchische Staffelung der Gebäude im Berghang. Durch die Mitte der Gebäudegruppe zur Bergeinfahrt im O führt das Gleistrassee. Die Bauten oberhalb der Gleise, die stattliche Remise (1116J), das Beamten- u. Verwaltungsgebäude (1116P) u. die Herberge (1116D), bilden eine stilistische Einheit (Bauzeit, Baumaterial u. gestalterische Details). Die Arbeiterbaracke (1116C) u. die Dependance (1116K) unterhalb der Gleise u. das Stationsgebäude (1116F), gehören der frühen Phase des Bahnbaus an. 1898 wurde die Strecke Kleine Scheidegg-Eigergletscher eröffnet. Die Station Eigergletscher diente einerseits als Ausgangspunkt für den Spazierweg zum Gletscher, andererseits mit Arbeiterunterkünften u. Werkstätten als Stützpunkt für den Bau des Jungfrautunnels, der 1912 eröffnet wurde. In der Entstehungs- u. Tourismusgeschichte der Bahn nimmt sie daher einen wichtigen Stellenwert ein. Die Baracken zeugen von den harten Arbeitsbedingungen am Tunnel. Die Depotwerkstätte ist noch heute technisches Zentrum für den Betrieb der Jungfraubahn u. die höchstgelegene Eisenbahnwerkstatt Europas. Im ehem. Beamten- u. Verwaltungsgebäude residierte bei seinen Besuchen der Begründer der Jungfraubahn, Adolf Guyer-Zeller. Die Station ist ein Ensemble von technik- u. sozialgeschichtlicher Bedeutung: Als höchste Eisenbahn Europas war die Jungfraubahn eine Pionierleistung. Ihr Bau bedeutete einen grossen finanziellen u. technischen Aufwand, zumal es sich damals um den längsten Tunnelbau durch eine Permafrostzone handelte. Seit 2002 ist die Jungfrauregion Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. (s. auch Lauterbrunnen-Wengen N.N., Bahnanlage der Wengernalp- u. Jungfraubahn.)
