Grossaffoltern

Der Dorfkern von Grossaffoltern erstreckt sich als kompaktes Strassendorf entlang einer geschwungen verlaufenden Verbindungsachse auf dem Rapperswiler Plateau. Nach dem westl. Auftakt mit entlang des äusseren Strassenbogens aufgereihten bäuerlichen Bauten aus der 1. H. 19. Jh. folgt auf leicht erhöhtem Geländeniveau eine platzartige Erweiterung des Strassenraumes. Das ausgezeichnete innere Ortsbild wird hier von der gotischen Kirche von 1513 beherrscht, die den weithin sichtbaren Hauptblickpunkt darstellt und zusammen mit dem ehem. Schulhaus im S eine Torsituation an der Strassenbiegung bildet. Die bemerkenswerte Architekturkulisse wird ferner durch stattliche Riegbauten aus dem 2. Drittel 19. Jh. geprägt, wie das währschafte Bauernhaus von 1835 (Dorfstrasse 14), die prominent situierte Wirtschaft zur Traube von 1835 oder das gegenüberliegende, gepflegte Bauernhaus von 1857. Im anschliessenden östl. Dorfteil wurde die durch den Brand (1970) des ehemaligen Gasthofs Bären und dessen Scheune entstandene schmerzliche Lücke mit einem kleinen Dienstleistungs- und Gewerbezentrum (Gemeindehaus, Post, Lebensmittelladen) um einen neu gestalteten Platz gefüllt. Mehrheitlich jüngere Wohn- und Gewerbebauten aus dem 20. Jh. säumen auch den weiteren Verlauf der Dorfstrasse, zunächst nur N-seitig, nach der markanten Linksbiegung alsdann in ansprechender gestaffelter Anordnung. Die gute räumliche Wirkung des gesamten Dorfkerns wird im Übrigen unterstützt durch die teilweise noch vorhandenen Vorgärten sowie Solitärbäume und Grünflächen. Herausragend ist die parkähnliche Gartenanlage um das etwas abgesetzt im SW der Baugruppe gelegene Pfarrensemble, das sich aus dem Pfarrhaus, dem loggienartigen Mittelbau und einem Ofenhaus zusammensetzt. Dem intakten inneren Ortsbild entspricht schliesslich eine gute Fernwirkung, namentlich von der unverbauten, vom baumbestandenen Bach durchflossenen Umgebung im S, die den Blick freigibt auf den Siedlungsrand mit seiner dichten Folge gleichgerichteter Walmdächer.