Beatenberg

Baugruppe B (Beatenberg, Beatushöhlen)
Beschreibung
Touristische Baugruppe in einem Waldstück über dem Thunersee, die eine parkartige Anlage mit Infrastrukturbauten umfasst. In steilem, unwegsamem Gelände unterhalb der Gsteigflue befindet sich der Einstieg in ein kilometerlanges, faszinierendes Höhlensystem. Aus diesem bahnt sich Wasser den Weg über den steilen, felsigen Abhang hinunter in den Thunersee. Mit dem Plan, dieses Naturschauspiel partiell touristisch zu erschliessen, gründete Hermann Hartmann - der erste Direktor des Verkehrsverbandes Berner Oberland - 1904 die Beatushöhlen-Genossenschaft. Diese erstellte in der Folge einen Gehweg mit Eingangstor und Brücken, der von der Staatsstrasse bis hinauf zu den Höhleneingängen führt, wo der so genannte Kreuzgang mit Turm und Glocken-Dachreiter die Anlage malerisch beschliesst (vgl. die beiden Objekte Beatushöhlen N.N.). Dieser Weg wird weiter gesäumt vom ehem. Restaurant 'Waldhaus' und heutigen Höhlenmuseum Nr. 974G und dem ehem. Ferienhaus und heutigen Fabelhäuschen Nr. 974M. Ebenfalls zur Anlage gehören Zeugnisse aus der weiteren Vergangenheit des Ortes. So sollen die Höhlen der Sage nach Heimstätte des Christenapostels Beatus gewesen sein, der zuvor einen Drachen daraus vertrieben haben soll. Ihm zu Ehren wurde im Mittelalter eine Kirche erbaut und der Ort entwickelte sich bis zur Reformation zu einem der wichtigsten Wallfahrtsorte der Schweiz mit einer Niederlassung der Augustinermönche vom Kloster Interlaken. Geschichtliche Zeugen dieser Zeit sind etwa die ehem. Kirchenglocke, die heute im Dachreiter des oben erwähnten Kreuzganges steht oder die Ruinen der ehemaligen Pilgerherberge und des Klostergartens. Beide liegen am historischen Pilgerweg (Jakobsweg), der das Wegsystem zu den Beatushöhlen auf einer Höhenlinie von etwa 700 m. ü. M. kreuzt.