Oberwil bei Büren

Baugruppe A (Oberwil bei Büren, Dorfkern)
Beschreibung
Die Baugruppe umfasst den Dorfkern des grossen Ackerbauerndorfes Oberwil. Die komplexe Siedlungsstruktur des Dorfkerns wird charakterisiert durch eine kleinere Ringanlage im Zentrum, eine nördl. daran anschliessende, grössere rechteckige Ringanlage und durch mehrere davon wegführende Strassenarme. Der kleine Ring wird durch die Rüti- und Im Dorf-Strasse sowie die Holigasse gebildet. Das daraus resultierende, inselartige Gebilde stellt das eigentliche Dorfzentrum dar. Markante Gebäude wie die, dem Heimatstil verpflichtete Käserei und der Dorfladen (Im Dorf 1) sowie das ehem. Doppelbauernhaus an der Rütistrasse 6 verleihen ihm sein typisches Gepräge mit vielfältigen räumlichen Bezügen und interessanten Ansichten. Die direkt nördl. anschliessende, grössere Ringanlage umschliesst einen grossen inneren Freiraum, der abschnittsweise bis an den Strassenrand vordringt. Den nördl. Arm dieses Rings bildet der Dorfteil Tällwil. Durch die besonders dichte Anordnung der vorwiegend nach S-SW orientierten, bezüglich Alter, Konstruktionsart und Bautypus durchmischten Bauten, wirkt der räumlich klar definierte Abschnitt der Im Dorf-Strasse trotz seiner Randlage als zentraler Dorfbereich. Den nordöstl. Rand der Baugruppe bildet die untere, idyllisch gelegene Mühle inkl. Mühlestöckli samt dem ihr vorgelagerten, grossen Freiraum mit dem Mülibach. Der Bereich, wo die Strasse ins Möösli von der Im Dorf-Strasse abzweigt wird durch 2 grossvolumige Bauernhäuser geprägt. Westl. der Strasse befindet sich das vorzüglich instrumentierte Bauernhaus mit dem vorgelagerten Stöckli in sehr gepflegter Umgebung. Parallel dazu, steht jenseits der Strasse ein Historismusbau mit ähnlicher Volumetrie. Zu diesem Gehöft gehört ein wertvoller Speicher, der die Strasse ins Möösli säumt. Der östl. Abschluss der Baugruppe in diesem Bereich wird markiert durch die platzähnliche Strassenabzweigung Richtung Lüterswil, die durch den Gasthof Sternen und das Bauernhaus Lüterwilstrasse 1 räumlich definiert und durch einen grossen Kastanienbaum möbliert wird. Der Kirchhügel bildet den klar begrenzten, südwestl. Teil des Dorfkerns. Auf seinem Plateau, in prominenter Lage, befindet sich die, ins Frühmittelalter zurückreichende Pfarrkirche und das bautypologisch interessante Glockenhaus, umgeben von der Friedhofmauer. Am Hangfuss steht das Pfarrhaus und im SO der Pfarrspeicher. Eine Reihe von Hochstudhäusern säumt den nördl. Abhang und prägt mit den Vollwalmdächern insbesondere die N-Ansicht. Der Kirchhügel besticht durch seine gute Bausubstanz, die ungetrübte, grosse Fernwirkung und die qualitätvollen Umgebungselemente wie die gepflasterten Fusswege, die Mauertore und den vielfältigen Baumbestand. Gesamthaft zeichnet sich der Dorfkern von Oberwil durch ein sehr intaktes Ortsbild aus. Diese Tatsache ist vorwiegend dem Zusammenwirken der Bebauung mit den qualitätvollen inneren Freiräumen zu verdanken.