Brüttelen

Baugruppe A (Brüttelen, Dorf)
Beschreibung
Die Verbindungswege von Dorf zu Dorf verliefen im Seeland vor der Juragewässerkorrektur meist ein wenig erhöht an den seitlichen Hängen. Von Biel kam man auf der Hünigengasse nach Brüttelen, wo es die Möglichkeiten gab, durch ein kleines, oberhalb gelegenes Tälchen nach Ins zu gelangen oder das Moos zu überqueren, um Treiten zu erreichen. Die erst 1877 angelegte Biel-Ins-Strasse führte unterhalb des alten Dorfkerns durch. Der Siedlungskern hat sich an der Verzweigung der ansteigenden Mühle- und Lindengasse in Form eines platzartigen Freiraums herauskristallisiert. Das Restaurant Linde schnürt diesen Platz leicht von der Durchgangsstrasse ab. Das alte und das neue Schulhaus (leicht erhöht an der Linden- bzw. an der Mühlegasse) setzen mit den Türmchen Akzente in der Kulisse, während das bescheidene Wasch- und Ofenhaus in der Weggabelung und der Brunnen nördl. davon an der Lindengasse das räumlich-öffentliche Zentrum betonen. Entlang der Hauptstrasse schaffen die Vorplätze der beiden Gasthöfe und des Bauernhauses Treitenstrasse 1 wichtige Freiräume und das Haus Bielstrasse 1 nimmt eine ebenso wichtige wie diskrete Eckpfeilerfunktion wahr. Die Mühlegasse führt am schönen Heimatstil-Schulhaus von 1911 vorbei zur ehem. Mühle und Schmiede (beide um 1800). An der ansteigenden Lindengasse stehen die Häuser überwiegend schmalseitig und erzeugen einen lebhaften Rhythmus von Gassenbild-Facetten. Als Fixpunkt in der Blickachse kommt dabei der Riegfassade mit Ründi des Bauernhauses Lindengasse 13 eine besondere Bedeutung zu. Links zweigt die Kesslergasse ab, rechts kommt man zur Hünigengasse, die dorfauswärts Richtung Hagneck führt. An diesem Ast prägen die Baukörper durch ihre mehrheitlich nach NO orientierten Riegfassaden sowie durch die dazwischenliegenden Vorplätze und Hofstätten einen ruhigen, ausgewogenen Strassenraum. Die gleichmässige Abfolge der Dachkörper ergibt ein äusseres Ortsbild von auffallender Einheitlichkeit