Die Baugruppe umfasst den intakten, sich rechts der Önz befindenden Bereich des Dorfkerns von Oberönz. Entlang der parallel zur Önz in N-S-Richtung verlaufenden, alten Strasse sind die meist urspr. bäuerlichen Gebäude aufgereiht. Bei der Abzweigung über die Önzbrücke erweitert sich der Strassenraum platzartig. Unweit davon kreuzt die M. 18. Jh. gebaute Bern-Zürichstrasse die alte Struktur, was zu einem komplexen Verkehrsknoten führt. Die Stellung der hauptsächlich in Ständerkonstruktion errichteten Bauten zur Strasse wechselt zwischen trauf- und giebelständig. Zum Reiz des Ortsbildes gehören die teilweise noch vorhandenen Gärten und Hosteten im Zwischen- und Rückraum der Häuser. Etwas westl. vom Rest des Dorfkerns, an der Bern-Zürichstrasse liegt ein ausserordentlich qualitätvolles Ensemble um die ehem. Mühle. Die wichtigsten Objekte dieses Ensembles sind: der prächtige unmittelbar an der Strasse und dem Mühlekanal gelegene Putzbau mit Mansartdach von 1805, der auf der anderen Strassenseite stehende Mühlehof, ein Bauernhaus von 1790 sowie ein Ofenhaus-Speicher von 1755. Alle Bauten haben einen ungewöhnlich repräsentativen Habitus. Die Stellung von Mühle und Bauernhaus unmittelbar an der Strasse führt zu einer torähnlichen Situation im Strassenraum.