Speicher von 1720, an den ehem. Standort zurückversetzt 1984 Qualitätvoller Bohlenständerbau unter steilem, leicht geknicktem Satteldach. Schlanker, vorwiegend in Eichenholz konstruierter Baukörper auf mächtigem Schwellenkranz mit doppelten Schlössern. Allseitig umlaufende OG-Laube und giebelseitige DG-Lauben. Zurückhaltende, kleinteilige Bauzier: An den Laubenschwellen und Handläufen teilweise 2-reihige Konsölchenfriese und geschnittene Inschriften; Reste einer früheren Bemalung. Die wuchtigen Ständer mit Rillenprofil verziert. Einfache gebogene Lauben- und sorgfältig konturierte Firstbüge. Das bautypologisch bemerkenswerte Gebäude ist vorzüglich erhalten. Der Speicher stand bereits früher am heutigen Standort an der Oberdorfstrasse über dem damals noch offenen Bachlauf.

1720 - 1720: Erbauung

O HERR MEIN GOTT LEHRE MICH GEDENCKEN DAS ICH STERBEN MVS VND DAS MEIN LEBEN EIN ZIL HAT VND ICH DAR VON MVS DANN VNSER LEBEN FAHRET DAHIN WIE EIN STROM ANNO 1720 (Handlauf, NW-Seite, Antiqua) SCHAV WIE SO FEIN VND LVSTIG IST ZV SEHEN WAN BRÜDER EINS SIND VND SICH WOL BEGEHEN VND WOHNEN EINTRACHTIG BEYSAM SY SIND GLEICH EINEM KOSTLICHEN BALSAM DER KREFTIG IST VND SCHÖN VND LIEBLICH REVCHT WAN ER DAS HAVPT ARONS BEFEVCHT (Laubenschwelle, NW-Seite, Antiqua) O HERR MEIN GOTT LEHRE MICH THVN NACH DEINEM WILLEN VND WOHL GEFALLEN DAMIT DV BIST MEIN GOTT DEIN GVTER GEIST FÜHRE MICH AVF EBENER BAHN ANNO 1720 HI (Handlauf, SO-Seite, Antiqua) Leicht verschiedene Versionen der Inschriften: Etter 1986: 74; Inschriftentypologie BDK 1976 und 1984. Eine Foto von H. Stumpf zeigt den Speicher an der Oberdorfstrasse (KDM)