Interlaken

Wohn- und Geschäftshaus, erb. um 1900 Städtisch anmutender, klar achsierter Massivbau in einer fulminanten Mischung aus Neurenaissance und Neubarock. Die Schaufront mit rahmendem Erker und Balkons beeindruckt durch das reiche, stockwerkweise differenzierte Dekor in musterbuchartiger Vielfalt: z.B. Karyatiden, Fruchtgehänge und Rollwerk zwischen stark profilierten Fensterrahmen und Gesimsen; einzig hier charakteristische Löwenkopfkonsolen am Dachkranz erhalten; Disposition der Ladenfront original, in der Durchfahrt Jugendstil-Gittertor. Intaktes Treppenhaus mit verglasten Wohnungstüren, Geländer und Terrazzo. Die 3 als Einheit konzipierten Häuser Nr. 8-18 sind das beste Interlakner Beispiel für die Architektur der Gründerzeit und veranschaulichen die damalige Auffassung von höchster Repräsentation durch die Häufung historischer Formzitate.