Interlaken

Diese Baugruppe umfasst den zentralen Bereich der Bernastrasse mit den Kreuzungen der Guisan- und der Rothornstrasse sowie die W-seitige Bebauung an der Suleggstrasse. Es ist der eigentliche Kernbereich der planmässigen Erweiterung Interlakens um 1900, der ein orthogonales Strassennetz zugrunde lag. Formal und von der Nutzung her ist die Struktur ähnlich wie diejenige der parallelen Rugenaustrasse, in der Substanz aber wesentlich besser erhalten. Die Bernastrasse bietet einen anschaulichen Querschnitt durch das Westquartier: kleinbürgerliche Ein- und Zweifamilienhäuser, Wohnbauten mit repräsentativem Anspruch, ein kirchlicher Versammlungssaal und - prägend für die Epoche des touristischen Aufschwunges - Pensionen und Hotels. Stilistisch dem Späthistorismus, dem Jahrhundertwendestil, oft mit reformistischen oder Jugendstileinflüssen, den verschiedenen Spielarten des Heimatstils und der gemässigten Moderne zuzuordnen, entstand an der Bernastrasse ein lebhaftes Ensemble unterschiedlich gepflegter, volumetrisch stark differenzierter Massivbauten und Chalets, erstellt zwischen 1900 und 1950. Die Qualitäten liegen oft weniger im Detail als in der Gesamterscheinung, geprägt durch die grossen Grünräume mit raumbegrenzenden Einfriedungen und Hecken, charakteristisch für dieses ruhige Quartier von hoher Wohnqualität.