Münchenbuchsee

Pfarrhaus, ehem. Haus des Komturs, Umbau 1540 u. 1567/68, Renovation u. Abbruch der W-Laube 1974 Verputzter Massivbau mit Walmdach. N-seitig Kellertür mit Spitzbogen u. Taschenschloss. Beidseitig 2 schmale Schlitze als Kellerfenster. In den OG z.T. Koppelfenster. Im EG der S-Fassade spätgotische Koppelfenster mit kräftigem Sturz (16. Jh.) und durchlaufender Fensterbank. Alle Fenster mit Sandsteingewänden. Bei der Renovation 1974 fand man Spolien von frühgotischen Fenstern und 2 kleine Spitzbogenluziden aus der 2. H. 13. Jh. wurden freigelegt (heute sichtbar, aber verschlossen). Ihre Lage deutet darauf hin, dass 1567/68 das Innere entfernt und neue Böden auf anderer Höhe eingezogen wurden. W-seitig 2-armige Freitreppe unter Pultdach, das ans Dach des Anbaus (Oberdorfstrasse 8A) von 1617 anschliesst. Urspr. breitere Laube mit Walmdach. Das Pfarrhaus ist bau- und lokalgeschichtlich ein interessanter Bau. Gegen S Pfarrgarten mit Baumbestand. Anbau an Pfarrhaus von 1617 Zwischen Pfarrhaus und der westl. Abschlussmauer der Komturei begrenzt eine Mauer der Pfarrgarten. Nördl. dieser Mauer lag der tiefer liegende Zugang zur Komturei von W her. Auf dieser Mauer führte urspr. wohl ein Wehrgang zum W-Tor. Auf ähnliche Weise wurde 1617 auf der N-Seite der Mauer ein Riegbau auf hohen, stark abgefasten Holzpfosten erstellt. Hinter den Pfosten steigt eine Treppe entlang der Mauer zur Tür hinauf, die sich zum Pfarrgarten öffnet. Riegkonstruktion mit Kopf- und Fusshölzern. Eine Wandfüllung weist ein aufgemaltes Bernerwappen auf. Anlässlich der Renovation 1974/75 wurde das Datum 1617 hinzugefügt, welches im Innern auf einem Fenstersturz gefunden wurde. Sehr interessanter Kleinbau mit prägnanten Konstruktionsdetails. Die Treppe stellt die Verbindung zwischen Pfarrhaus und Schloss her.