Lauterbrunnen

Die Baugruppe wird primär durch die lang gezogene, aneinander gereihte Bebauung entlang der leicht gekrümmten Dorfstrasse gebildet sowie durch einige Bahnbauten ergänzt. Den Auftakt bildet die platzartige Situation zwischen dem Bahnhof Lauterbrunnen und der Talstation der LMB. In S-Richtung endet die Baugruppe im Stassen-S bei der Kirche und geht in Baugruppe A über. Die meisten Bauten der Baugruppe B stammen aus dem ausgehenden 19. und dem beginnenden 20. Jh.. Die Bauten sind dem Schweizer Holzstil und einem frühen Heimatstil zuzuordnen. Die Baukörper in meist spätklassizistischen Proportionen sind häufig 3-geschossig, mit Ladengeschoss und Kreuz- oder Quergiebeldach. Bis um 1900 war die Dorfstrasse noch ein von Bruchsteinmauern gesäumter Feldweg. Die meisten Tourismusbauten wurden in Ständerbauweise errichtet. Eine Ausnahme davon bildeten die eindrücklichen Hotels 'Steinbock' (abgebrochen) und 'Adler' (Nr. 459A, heute Gemeindeverwaltung). Der Abbruch des Hotels 'Steinbock' ist unter anderem gravierend, weil die Sichtachse des Strassenraums dadurch ihren optisch prägnanten Abschluss verlor. Ein räumlicher Verlust ist auch die Umwandlung etlicher ehemaliger Biergärten mit Platanenbestand in Parkplätze. Trotzdem bildet dieser Raum nach wie vor das räumliche Zentrum Lauterbrunnens.