Die Baugruppe umfasst im Wesentlichen den historischen Kern des ehem. Weinbauern- und Fährdorfes Dotzigen. Dieses liegt am südwestl. Hangfuss des Dotzigenberges und entwickelte sich entlang der Durchgangsstrasse Lyss-Büren, die schon von den Römern begangen wurde. Nördl. schliessen ringartig das Rigigässli und der Juraweg an und stellen eine Verbindung zum historisch wichtigen Hohleweg her. Das Dorf war urspr. von der sumpfigen Aare-Ebene und von ausgedehnten Rebbergen umgeben. Wegen ständig drohenden Überschwemmungen war es in seiner Entwicklung stark eingeschränkt und vorwiegend bäuerlich geprägt. Bauliche Zeugen stellen einige wertvolle Bauernhäuser dar (Lyssstrasse 3, Rigigässli 7 und 9). Nach der Trockenlegung der Ebene im Zuge der 1. Juragewässerkorrektion und dem Bau der Eisenbahnlinie im 4. V. 19. Jh. setzte die Industrialisierung ein. Sie brachte wirtschaftlichen Aufschwung und Bevölkerungswachstum, was sich unter anderem in der verdichteten Bebauung des Dorfkerns niederschlug: Am Dorfplatz 2 entstand 1902 der Neubau der Käserei, der gegenüberliegende Gasthof wurde erweitert, südl. davon wurde 1908 die Metzgerei errichtet und im SO ist 1915 die dem Heimatstil verpflichtete Käsehandlung Schmutz erbaut worden (Lyssstrasse 12). Die heterogene und lockere Bebauung mit einzelnen hochqualitativen Bauernhöfen und vielen intakten Zwischenbereichen ist gut erhalten und bezeichnend für den Dorfkern. Eigentliches Wahrzeichen ist die hoch über dem Dorf thronende historistische Villa von 1898, die zwar nicht Teil der Baugruppe ist, aber zusammen mit der Pappelreihe des Buetigerbaches eine gewaltige Fernwirkung erzielt und dem inneren wie äusseren Ortsbild des Dorfzentrums einen unverwechselbaren Blickfang schenkt.