Die Baugruppe umfasst den intakten Dorfkern von Attiswil, einem grossen Dorf am Jurasüdfuss. Er besteht aus 2 Bereichen: einerseits aus der Hauptstrassenbebauung am Hangfuss und andererseits aus der in der Falllinie des Hanges ansteigenden Bebauung entlang des Dorfbachs. Die leicht gekurvte, von W nach O verlaufende, alte Landstrasse wird von traufständigen Bauernhäusern und historisch bedeutsamen Gasthöfen gesäumt, wodurch ein typisches Strassendorfbild mit variierenden Perspektiven entsteht. Wichtiger Blickpunkt ist der auf der Kuppe im Zentrum stehende Wohnstock Oltenstrasse 2. An sensibler Stelle befindet sich das Bauernhaus Nr. 1: Hier knüpft die dem Dorfbach nach N folgende Bebauung an. Architektonisch prägt der späte, schlichte Klassizismus des 19. Jh. die Baugruppe. Hangaufwärts zu Seiten von Bach und Dorfstrasse folgen sich öffentliche und gewerbliche, heute zumeist als Wohnhäuser genutzte Bauten. Durch die von beiden Seiten schmalseitig gegen diese Achse stossenden Bauernhäuser ergibt sich ein komplexes Ortsbild mit einer eindrücklichen, durch wechselnde Firstrichtungen lebendigen Staffelung der Giebel. Markante Verengungen (so beim ehem. Schulhaus Dorfstrasse 3) mit überraschenden Durchblicken kontrastieren mit den von Vegetation bereicherten Freiflächen. Die architektonische Qualität der Bebauung ist beachtlich: Neben den im Dorfbild dominierenden Bauernhäusern des Spätklassizismus finden sich bauhistorisch wertvolle Hochstud-Bauernhäuser des 18. Jh. Einmalig ist zudem der Bestand an verschiedenartigen Speichern. Zusammenfassend verfügt Attiswil aufgrund hoher räumlicher und architektonischer Qualitäten über ein Ortsbild von nationaler Bedeutung.