Därstetten

Argel 161, 3764 Weissenburg
Bauernhaus / Erbauung 1759 - 1759
Beschreibung
Bäuerliches Wohnhaus von 1759, Stubenmalerei von 1760, letztmals renov. 1997 Repräsentatives, harmonisch proportioniertes Wohnhaus im Simmentaler Baustil. Zwei komplett ausgebildete Fassaden, deren Habitus sich in der von Hans Messerli gepflegten Zimmermannskunst mit ausgeprägtem spätbarockem Gestaltungswillen offenbart. Das Haus gilt als letztes in kräftigen Farben ausgeführtes Werk. Kennzeichnend sind die Malereien im sog. jüngeren Simmentaler Malstil sowie die Figurendarstellungen. Die N-Fassade mit bürgerlich-städtischen Motiven (Wappen, Blumengehänge, Akanthus, Rocailleformen) und den zwei Fensterguckern verweisen mit grosser Wahrscheinlichkeit auf die Autorenschaft von Maler Anthoni Schwaller; ihm könnte auch die unvollendete Stubenmalerei mit figürlichen Szenen im Haus zugeschrieben werden. Das Haus gehört typologisch und architekturhistorisch zu den wertvollsten kantonalen Objekten.
Klassifikation
Bauernhaus
Baugeschichte
1759 - 1759: Erbauung
Bauleute
Tanner, Michel, Werkmeister Schwaller, Anthoni, Kunstmaler Messerli, Hans, Zimmermeister
Inschrift
1759 (Nordfront, Schwelle) Auf Ihn setz dein vertrauen / In gnad Er auf dich schaue / Aus Trübsal, Angst und Nöten, / Kann Er dich allzeit Retten. Wilt du bey Christi / sein u seine [turnel] Erben / So halte sein gebott bleib / treu bis in dein sterben / und da wir wollen Ewig sein / Da Bauen wir sehr wenig ein. O Mensch wach auf weil gott lässt hören / Sein wohlgemeinte Stimme seines Worts / Daß er dich strafe in seinem Zorn / und Dich nicht züchtige in seinem Grimm. Verschlaaffe nicht die Zeit der Gnaden, / sondern Richt deine Augen auf zu den Bergen, / von du Hülff hast zu gewarten, denn der dich / hat in Acht, der schläft nicht sondern wacht. Gott allein die Ehr. Frühe u. Späth. / Hier Bauten zwo Schwestern mit Namen bekannt Madlena u. Salome Mani genannt. Zimmermeister Hans Meßerli und Werkmeister Michel Danner war (Südfront, Inschriftentafeln, Giebelfeld, Gadenbrüstung Stubenbund, Fraktur) Mit Gottes Hilff Und Segen Und / Auch Mit Gottes Forcht sollten wir Alle Thun / Was Christen Pflicht Erforscht / MM SM / Der Mensch Baut, Für die Zeit, Gott Für die Ewigkeiten, um donen die Er liebt, / Ein Wohnung zu Bereiten: Her, Laße / dißes Haus In deinem Schutze seyn. Und Segne jederman der da geht / Auß und Ein laß deinen Allmachts Arm, / dem Für und Wasser wehren. Und wende / alleß ab waß Immer kann zerstören: 1759 (Nordfront, Inschriftentafeln, Giebelfeld, Gadenbrüstung Stubenbund, Schwellenkranz, Fraktur) O Herr segne den Ein und Ausgang (Westseite, Hauseingang, Fraktur) Kein Fleiss u. müh hilfft den so Baut, / Wo gottes gnaden aug nicht schaut, / Sehr gnädig Er den Bau beschickt, Und / alles unsers Thun beglückt: Darin gebühret uns imermehr, zu geben / Gott allein die Ehr. (Ostseite, Bundbalken, Fraktur)
Einstufung
schützenswert
K-Objekt
Ja
Inkraftsetzung
26.04.2007
Unterschutzstellung
09.04.1997, RRB (Kanton)
Hauptgrundstücksnummer
455
Koordinaten
2603426.817 / 1166663.882