Köniz
Baugruppe L (Köniz, Herzwil)
Beschreibung
Der bäuerlich geprägte Weiler Herzwil liegt auf dem Plateau nördl. des Mengestorfberges. Da kein Anschluss an den öffentlichen Verkehr besteht – die Zuglinien führen seit 1860 westl. von Herzwil durch das Wangental u. seit 1907 östl. davon von Köniz nach Schwarzenburg – hat sich das traditionelle bäuerliche Siedlungsbild sehr gut bewahrt. Die Gebäude sind um eine zentrale Wegkreuzung an einem nach S leicht abfallenden Gelände gruppiert. Die grosszügigen, gestaffelten Bauvolumen mit den weit herunterreichenden Dachflächen zeichnen das Siedlungsbild aus. Bis zum Beginn des 19. Jh. bestand Herzwil aus 3 Gehöften, die dann aufgeteilt wurden. Heute besteht der Weiler aus 7 Gehöften (dazu wird auch Herzwilstrasse 162 gezählt) mit mehrheitlich nach S ausgerichteten Bauernhäusern, die senkrecht zum Hangfuss stehen (Ausnahme sind Herzwilstrasse 180, eine ehem. Scheune, u. Herzwilstrasse 162, ein jüngerer Bau von 1896). Es kommen ausserdem eine Vielzahl von qualitätvollen Nebengebäuden vor, wie Speicher, Ofenhäuser, Schöpfe, Sodbrunnenhäuschen etc. Der hervorragende Baubestand reicht vom 17. bis A. 20. Jh. Die Speicher Herzwilstrasse 179 u. Schwendistrasse 93 stammen aus dem 4. V. 17. Jh. Die ältesten Bauernhäuser stammen aus der 1. H. 18. Jh. (Schwendistrasse 86, 98 u. 99) u. sind wie auch die nachfolgenden (Herzwilstrasse 175 u. 180) Ständerkonstruktionen. Riegbauten hingegen treten etwas weniger häufig auf u. sind auch etwas jünger (Herzwilstrasse 162, 177 u. Schwendistrasse 102). Dichte Obstbaumgärten, üppige meist vor den Frontseiten der Bauernhäuser angelegte Gärten, der grosse Weiher, wertvolle Freiräume u. das unverbaute Kulturland um den Weiler herum machen Herzwil zu einem der eindrücklichsten Ortsbilder des Kantons mit nationaler Bedeutung.
Einzelobjekte
Inkraftsetzung
26.09.2014
