Inkwil

Wangenriedstrasse 8b, 3375 Inkwil
Speicher / Erbauung 1740 - 1740
Beschreibung
Speicher von 1740; 1948 hierher versetzt u. Malereien 1951 durch Walter Soom rest. u. ergänzt; 1984 rest. Stattlicher Ständerbau mit 3 Böden über Keller mit Rundbogensturz auf S-Seite aus Sandstein (Wiederverwendung). Satteldach mit Biberschwanzziegeldeckung, Klebedach auf N-Seite. Umlaufende OG-Laube mit reicher Dekorationsmalerei u. Spruchband, profilierte Laubenbank, Randkerbung u. frontseitigem Karniesrand. Darüber Giebellaube. Akzentmalerei an Giebelbug. Schöne Detailgestaltung: Karnieskonturen u. Profile an Bügen, Türstürzen, in den Flecklingswänden für die Lüftung, am Giebelbrett etc. EG-Türgewände mit Abfasungen. Grosses Taschenschloss. Wertvolle Zimmermannsarbeit mit reicher Ornamentik, inkl. den geometrischen u. figürlichen Malereien. Der Speicher steht prominent zur Strasse u. zum Bauernhaus Wangenriedstrasse 8. Wertvollster Speicher des 18. Jh. in Inkwil, der sich auch im überregionalen Kontext messen kann.
Klassifikation
Speicher
Baugeschichte
1740 - 1740: Erbauung
Bauleute
Soom, Walter, Kunstmaler / Restaurator
Inschrift
1740 (EG-Türsturz) Vernünfftig Gelert verschwigen ge/ recht So Sind Alle mein Kind und/ Knächt Lang wirig Träfflig ding/ ...// Eina alter Knab man Könne(t) mich/ Woll Pfärt Harnisch Krieg ich bruche/ Soll sonst geht Zurück alleß was ich trib/ (mit)..... mirs Härtz im Leib.// Ein Fürieg Hitzig Creatur Mein Kind/ Höfflich Ed ler Natur was/ ich an fah besteht Selten Lang mit/ Großer Handt Thier und gang.// Zu Freud und Lieb Steht All mein/ Sinn Music allso auch mien Kind hilff/ Hüirath machen Kleid mich neü und spiel/ Der Lieben Zeit ohn Reü.// (Wortlauf der Originalinschrift gemäss schriftl. Unterl.) Ein Alt Ratt; Fuhl ist, wend Du/ Schimpfft unflätig. Hässig, Rau, Rein/ halt Dich mein Kind, Findselig Nydiger/ Mensch wird nicht Glücklich seiyn.// Vernünftig, Gelert, verschwigen, ge/ recht, So sind Alle mein Kind und/ Knecht, Lang Wirig kräftig Ding/ in das Hus mir Sägen bring.// Ein alter Knab wann Kommet mir/ wohl Pfärt Harnsich, Krieg, Jch bruch/ Gott, sonst geht zurück alles was ich trieb/ Und verdirbet auch mirs Härtz im Leib.// Ein Fürig Hitig Cratur mein Kind/ Höf lich edler Natur; was/ Jch an fah be- steht selten lang/ Schllept mir großer Hand Thür und Gang.// Zu Freüd Und Lieb Steht All mein Sinn/ Wahr, also auch Mein Kind, Hilff/ Hürath machen, Dann werd ich neu/ Lieben All, Zeit in Treu.// Hurtig von Leib und Sinnrich/ von geschwinden Künsten mein/ Kind, Redgespräch; Wis und Frey/ Subtil woll glert und Fromm dar bey.// Jch bleib nicht lang auf bösem/ Sinn, leist niemand gehorsam mein/ Kind, Han unser eigen Friden recht/ ob es gleich doppelt Schaden brächt.// (Wortlaut der Inschriften von 1951 gemäss Unterl. BHF, OG-Laube, S-Seite, in Leserichtung) 1772, 1948 Brandv. Erneuert 1951 (EG-Wand, S-Seite, neben Soldat)
Einstufung
schützenswert
K-Objekt
Ja
Inkraftsetzung
11.10.2012
Unterschutzstellung
15.03.2017, Vertrag (Kanton)
Hauptgrundstücksnummer
651
Koordinaten
2617463.486 / 1228088.856