Kirchberg (BE)

Baugruppe F (Kirchberg, Chleehof)
Beschreibung
In seiner Einheit von Herrenhaus u. funktionierendem Landwirtschaftsbetrieb bewahrtes Ensemble von herausragendem architekturhistorischem Wert u. massgeblicher kultur- bzw. wirtschaftsgeschichtlicher Bedeutung. Das Ensemble, besticht aber auch durch seine klare, beidseits einer eindrücklichen queraxialen Zugangsallee angelegten Disposition, durch die sich vielfältige räumliche Qualitäten entwickeln: Nördl. der Zufahrt leitet die traufständige Scheune (Chleehof 4) das Landgut ein u. führt zu einer platzartigen Verbreiterung, die einerseits die spannungsvolle Erschliessung des Herrensitzes akzentuiert, andererseits Raum für das leicht zurückversetzte u. quer zur Scheune stehende, 1932 in traditionellen Formen errichtete Bauernhaus (Nr. 8) schafft. Das typologisch bedeutende u. aus dem 19. Jh. stammende Ofenhausstöckli (Nr. 6) begrenzt einen weiteren Binnenraum u. schliesst den Gutsbetrieb, dem auch ein jüngeres Stöckli angehört (Nr. 10) im NW ab. Das herrschaftliche, von einer Balustrade umfasste Hauptgebäude (Nr. 2) bildet schliesslich den Höhepunkt der Anlage. Der von reich instrumentierten Pavillons (1765-68) flankierte, imposante u. axial konzipierte frühklassizistische Baukörper (1783) richtet sich mit seinen N- bzw. S-seitigen Schaufassaden sowohl auf den einladenden Ehrenhof als auch auf den grosszügigen Garten. Die rückgratartige Allee hingegen endet nicht beim Herrschaftsgebäude, sondern ist als Kontinuum konzipiert u. verliert sich, entsprechend des barocken Gedanken, im freien Feld.