Köniz

Mengestorfbergstrasse 193, 3144 Gasel
Stöckli, Ofenhaus / Erbauung 1779 - 1779
Beschreibung
Stöckli von 1779, rest. 1937 und 1982 Mischbauweise: Massives EG mit aufwendig profilierten Sandsteingliedern: Stichbogentür mit dat. Schlussstein, Ecklisenen und Gurtgesims. 3-achsige OG-Front in grau gefasstem Rieg. Geschweifte Ründi (beidseitig) von Profilbügen gestützt. Geknicktes Viertelwalmdach. Figürliche Ründimalereien, begleitet von Frakturinschriften: Auf Graugrund O-seitig die 4 Jahreszeiten, W-seitig die 12 Tierkreiszeichen am Ründihimmel. Seitenlauben mit Brüstungsausschnitten. Zwischen Laubenpfosten Brettarkade. Tierdarstellungen und Wächterfigur bei der Treppenaufgangverschalung. Teile der O-Fassade wurden um 1900 ausgewechselt. W-seitig jüngeres Garagentor im EG. Der qualitätvolle Bau steht innerhalb der Weggabelung im Zentrum des Weilers. First quer zu den umliegenden Bauten. Gut rest., äusserst reich dekoriertes Stöckli in bedeutsamer Lage.
Klassifikation
Stöckli
Ofenhaus
Baugeschichte
1779 - 1779: Erbauung
Bauherrschaft
Burren, Hans (?)
Bauleute
Megert, Christian, Dekorationsmaler
Inschrift
1779 (Türsturz) Wer so muss Bauen an die Straßn / Der muß die Tadler reden laßen. Ich hab Gebaut nach meinem Sihn Ein anderer machs dan wie er will. // Gott den Himmel hat Forieret Künstlich und sehr schön Gezieheret, Der die Sonn Mit Jhrem Schein Schuff dem Tage vor zu Seÿn, Und der Mond und Sternen Macht Vor Zu stehn der finsteren Nacht. Jm Jahre 1779. // Mein Ein und Außgang werde begleitet; Von dier O Herr Gott in Ewigkeit, Er segne all mein Thun und laßen Und Bekehre alle die mich haßen. // Wann der goldnen Erndten Zeit vergat / Hält Zur Winterszeit uns der Frost umfat / Da wird so kahl die reiche Wiesen-Flur / Durch Schnee geschützt erholt sich die Natur. // Wann der klare Herbst von Nebeln weiss / Bestreitet zur Ergötzlichkeit uns edle Früchte / reifet; blickt der Bauersmann dem Winter kühn entgegen / Scheut nicht deßen Trutz beÿ reichem Erntesegen. // Laßen sich die grünen Bäume sehen So lockt der Frühling uns ins grüne Feld zu gehen, / Wo in Pracht erwächst ein schöner blumen Flohr das deßen anmuth stelt das Paradeis uns vor / Wenn sich Zur Sommers Zeit die Felder lust erzeigen So pflegt die hitze uns oft Durst zu zeugen. / Doch kan uns dieses nicht zu sehr beschwerlich sein wann die Sonnen heiss, gedeiht ein guter Wein. (Ründibogen O und W)
Einstufung
schützenswert
K-Objekt
Ja
Inkraftsetzung
26.09.2014
Hauptgrundstücksnummer
585
Koordinaten
2596082.274 / 1194233.536