Kirchlindach

Strukturgruppe 1 (Kirchlindach, Halen)
Beschreibung
Die Siedlung Halen, erbaut von 1955 bis 1961 vom Berner Büro Atelier 5 im Auftrag der Ernst Göhner AG umfasst 79 meist dreigeschossige Reiheneinfamilienhäuser (in zwei unterschiedlich breiten Grundtypen mit 4 Varianten), Ateliers, Laden, urspr. auch Restaurant, Schwimmbad und Autoeinstellhalle. Die Siedlung wurde in einer Waldlichtung über der Aare erbaut: In zwei breit terrassierten Zeilen an laubenartigen Gassen aufgereiht, verfügen die Häuser N-seitig geschlossene Eingangshöfe und S-seitig lange Gartenterrassen, die durch Mauern von Einblicken der Nachbarn geschützt sind und in einer Pergola als Sitzplatz enden. Die Gassen sind autofrei. Die westliche Gasse führt vom Besucherparkplatz zum zentralen Platz der Siedlung. Er ist mit Bäumen besetzt und durch das längliche Gebäude mit den Gemeinschaftseinrichtungen wie Laden etc. auf der N-Seite begrenzt. In den Platzecken steigen Treppenwege in der Falllinie des Hanges zu den oberen Erschliessungsgassen und zum Schwimmbad hinauf. Ein Treppenweg führt hinunter zur Halenbrücke. Vorbild für die Siedlung war die Berner Altstadt und Le Corbusiers Projekt „Roc et Rob“ für Roquebrune-Cap Martin 1949. Das Büro Atelier 5 versuchte die Architektursprache Le Corbusiers (d.h. Flachdach, Sonnenschutz mit vorangestellten Loggien als „brises soleil“) konsequent anzuwenden. Die Siedlung assoziiert in seiner Disposition auch hellenistische Stadtgründungen in Vorderasien. Sie wurde durch Publikationen weltweit bekannt und wurde zum internationalen Vorzeigebespiel des neuen Siedlungsbaus der Nachkriegszeit.
Inkraftsetzung
04.12.2019