Lotzwil

Baugruppe A (Lotzwil, Dorf)
Beschreibung
Lotzwil ist ein Haufendorf, das sich aus einem urspr. langgezogenen Strassendorf entwickelt hat. Diese Siedlungsstruktur ist heute noch ablesbar. Dominierender Teil der Baugruppe ist der Kirchenbezirk. Dieser wird durch die barocke Kirche von 1682/83 als markanten, durch eine Umfassungsmauer etwas separierten Hauptbau und die westl. davon gelegene Gruppe der ehem. Pfrundgebäude gebildet. Diese sind in einem Orthogonalsystem aufeinander bezogen und bilden in den so entstandenen Zwischenräumen verschiedene Hofsituationen. Nach S öffnet sich ein Ziergarten, der W-seitig vom ehem. Ofenhaus begrenzt wird und O-seitig im begrünten Kirchhof eine optische Fortsetzung findet. Im N flankieren das ehem. Ökonomiegebäude und der Speicher den Zufahrtsbereich mit alter Linde. Ein weiterer, locker von Pfarrhaus, Ökonomiegebäude und Ofenhaus umstandener Seitenhof öffnet sich nach W zu einer bis an die Bahnhofstrasse reichende, baumbestandene Freifläche. Der Dorfkern von Lotzwil befindet sich entlang der Schlaufe von Huttwil- und Langenthalstrasse. Im Strassenknie bilden das vom Strassenraum zurückversetzte Schulhaus mit dem Dorfplatz und der Kirche das eigentliche Zentrum. Der südöstl. davon gelegene Bereich wird vom sogenannten ?Ingoldhof? mit Stöckli bestimmt, der den repräsentativen Anfang der Baugruppe macht und das letzte, intakt erhaltene bäuerliche Ensemble im Dorfkern darstellt. Nördl. des Schulhauses schliesst sich auf der östl. Seite der Langenthalstrasse eine bis zur Nagelbrügg reichende Zeile von Wohn-, Geschäfts- und ehem. Bauernhäusern an, die in ihrer Vielfalt die gewachsene Struktur des Dorfes im 19. und beginnenden 20. Jh. spiegelt und zur Geschlossenheit des Ortsbildes beiträgt. Nördl. der Nagelbrügg säumen mehrheitlich Bauernhäuser aus dem 18. und 19. Jh. traufständig die W-Seite der Langenthalstrasse. Die lockere und gestaffelte Aufreihung ermöglicht wichtige Freiflächen und Platz für Zier- und Nutzgärten. Dazwischenliegende, zurückversetzte Kleinbauten tragen zur Vielfalt der Baugruppe bei und unterstützen ihrerseits die räumlichen Qualitäten.