Bleienbach
Baugruppe A (Bleienbach, Unterdorf)
Beschreibung
Das Unterdorf ist im flachen, ehem. versumpften Moosgelände der Altache-Ebene situiert und folgt der im 16. Jh. angelegten, von W nach O verlaufenden Durchgangsstrasse. Den westl. Auftakt des stattlichen Bauerndorfes bilden der blockhafte, spätklassizistische Schulhausbau des ausgehenden 19. Jh. und nördl. der Verkehrsachse das prominente Schmiedegebäude von 1784 (Dorfstrasse 20). In der Mitte der Anlage, wo 2 Seitenstrassen von der Dorfstrasse rechtwinklig wegführen, be-steht ein Dorfplatz, der u.a. vom Bauernhaus Nr. 1, dem Brunnen und dem kleinvolumigen Sprit-zenhaus definiert wird. Im O dominieren 2 markante Gasthäuser, die Waage und das Kreuz, eine ausgeprägte Strassenverzweigung und formieren an dieser Stelle ein eigentliches Dorfzentrum. Östl. vom sogenannten "Kreuzplatz", an der nach Lotzwil führenden Strasse, markieren die torartig platzierten Gebäude Lotzwilstrasse 5 und 8A die östl. Dorfzufahrt. Gegeneinander oder parallel ge-richtete, in vornehmem Graugrün gefasste Riegbauten mit Ründifronten, die mehrheitlich nach dem Grossbrand von 1826 errichtet worden sind, prägen den Strassenraum der Dorfstrasse.
Im S von Unterdorf besteht das senkrecht zur Durchgangsstrasse, entlang eines Tälchens angeleg-te, vorwiegend von der Kirchgruppe und dem Mühlebezirk geprägte Ensemble. Blickfang dieser Anlage bildet die sich in den Strassenraum hineinschiebende Kirche, die mit ihrem schlanken Dach-reiter einen auffälligen, vertikalen Akzent setzt. Das gegenüber der Kirche zurückversetzte Pfarr-haus und der zugehörige Ofenhaus-Speicher binden das sakrale Ensemble an den grossvolumigen Mühlehof bzw. dessen zugehörigen Kontext. Diese Bebauung besticht nicht nur durch ihre bemer-kenswerte Architektur, sondern überzeugt auch wegen ihrer äusserst qualitätvollen Lage und Um-gebungsgestaltung. Ihr stehen westl. der Kirchgasse Bauten gegenüber, die in ihrer Stellung streng dem Schindelrain, bzw. dem ehem. offenen Dorfbach folgen.
Die mit ihren Ründifronten auf die Dorfstrasse gerichteten Gebäude Nrn. 8 und 10 bilden einen ein-drücklichen Auftakt zu einem markant gestaffelten Ensemble entlang eines sanft gekrümmten Sei-tenastes im N von Unterdorf. Die spannungsvollen Aus- und Durchblicke, die aus dieser Anordnung entstehen, zeichnen diese bemerkenswerte Gruppe aus. Der vorherrschende Baubestand setzt sich aus grossvolumigen, z.T. besonders repräsentativ ausgebildeten Bauernhäusern und vereinzelten Stöckli zusammen, die mehrheitlich nach dem Grossbrand von 1826 auf bestehenden Grundmau-ern in Riegbauweise neu aufgerichtet worden sind. Das Ensemble formt im N einen intakten Dor-frand zur unbebauten Altache-Ebene.
Das Ortsbild von Unterdorf besticht durch seine einzigartig homogene Bausubstanz und durch seine abwechslungsreichen Hof-, Platz- und Strassenräume. Es gehört zu den besterhaltenen ländlichen Ortsbildern des Oberaargaus.
Einzelobjekte
Inkraftsetzung
14.10.2019
