Boltigen

Dorf 225, 3766 Boltigen
Wohngebäude / Erbauung 1697 - 1697
Beschreibung
Wohnhaus von 1697 u. wohl 2. H. 19. Jh., teilrestauriert 1991 Stattlicher, breit angelegter Bau regionaltypisch gemischter Konstruktionsform. Der Zimmermeister bediente sich für die Friese in der Gadenzone dem gängigen Gestaltungsrepertoire um 1700, die bauchige Firstkonsole hingegen ist das früheste datierte Beispiel seiner Art in der Gemeinde. Der gemalte Bauschmuck zeigt Kreisornamente und Pflanzenmotive, die dem Kalligraphenstil zuzuordnen sind. Über dem Gaden 2-zeiliges Schriftband in gemalter Fraktur. Wohl in der 2. H. des 19. Jh. charakterprägender Umbau durch Einzelfenster, dazu Fensterzone im Gadengeschoss nach oben erhöht und Stubenfront ersetzt. Reizende Kleinpflästerung vor der Giebelfront. Der ausgezeichnete, charaktervolle Bau ist wohl einer der ältesten erhaltenen Wohnbauten des Dorfes Boltigen und prägt an sensibler Stelle im Dorfzentrum das innere Ortsbild wesentlich mit.
Klassifikation
Wohnhaus
Baugeschichte
1697 - 1697: Erbauung
Inschrift
1697 (Giebelfeld, gemalt) Der Herr behüte meinen Außgang und meinen Eingang .... Jacob Müller und sein Hausfrauw Margret Dreüthart haben har lasen bauwen ... (Gadenbrüstung, Fraktur gemalt) [Blumen und Rankenmotive] Der Herr behüte meinen Außgang und meinen Eingang dein guter Geist o Herr führe mich auf ebener Bahn und leidte mich auf den Weg der Seligkeit. Jacob Müller und sein Hausfrauw Margret Dreüthart haben har lasen bauwen auf Gottes Gnad. Hülfe und bystand thun wir ganz vest vertrauwen. [Ranke] Gott gebührt allein die Ehr. Restaurierung der Inschrift durch A. Imobersteg 1991.
Einstufung
schützenswert
K-Objekt
Ja
Inkraftsetzung
17.06.2009
Hauptgrundstücksnummer
4
Koordinaten
2596383.235 / 1164264.228